Deshalb lagen nicht mehr fünf, sondern einige weitere Stunden vor uns, dessen Zahl leider nicht mal unser Lehrer kannte. Singend machten wir uns auf den Weg. Das schöne Wetter erwies sich als störend, da viele mit Schnee und Eis gerechnet hatten, und sich dementsprechend dick angezogen hatten. Nicht selten hielt jemand an, um sich auszuziehen. Nach der ersten Pause kamen wir zur berühmten Saugasse. Sau-schwer, sau-heiß und sau-verschwitzt. Der Name ist wohl nicht schwer nachzuvollziehen. Schon nach einigen Serpentinen übernahmen unsere Jungs einige Rucksäcke der Mädchen. Als wir endlich oben angekommen waren, erfuhren wir, dass wir erst ein Viertel der Gesamtstrecke geschafft hatten. Da wir alle unser Ziel erreichen wollten, liefen wir trotz schwindender Lust weiter. Als letztendlich niemand mehr Kraft hatte, wurden wir vor die Wahl gestellt: Umkehren oder Weiterlaufen? Wir blieben stark und erreichten nach weiteren Stunden ein Schild, das uns in einer Viertelstunde die erwartete Hütte versprach. Alle schöpften Hoffnung, doch das Schild hatte gelogen! Eine Stunde später und bei einbrechender Dunkelheit erreichten die Ersten die Hütte. Neun Stunden, nachdem wir losgelaufen waren. Glücklicherweise erwartete uns dort ein Feuer und wir konnten unser Essen kochen. Ein Plumpsklo, und ein unbeheizter, dunkler Schlafraum – das war unsere Unterkunft. Trotzdem hatten wir Spaß, mit Schlagern vertrieben wir uns unsere Nacht. Um 8:30 ging es am nächsten Morgen weiter. Wir liefen acht Stunden, diesmal unter großem Zeitdruck, da wir die Fähre zu erreichen hatten. Doch das war nicht unser einziges Problem. Nach dem Regen kam der Schnee. Lasst euch gesagt sein: bei -2 Grad wandert es sich nicht gut. Kurz: wir haben es geschafft. Glücklich, stolz und völlig durchnässt waren wir wohl ein lustiger Anblick für die anderen Leute auf der Fähre. Einige Asiaten holten sogar ihr Handy raus, um uns zu fotografieren, ungelogen! Auch an diesem Abend unternahmen wir nicht mehr viel.
Als Entspannung für unsere Füße sahen wir uns am nächsten Tag das Dokumentationszentrum Obersalzberg an. Von Filmen über den Hitlerkult bis zu alten Büchern – alles war sehr informativ. Danach erfüllten wir uns einen ersehnten Wunsch: Wir besuchten die Watzmanntherme.
Am Mittwoch wanderten wir ins Wimbachtal. Im Vergleich zu der Hüttentour war das fast schon ein Spaziergang. Schneeballschlachten machten das Ganze witziger. Mit Hin- und Rückweg hatten wir wieder acht Stunden hinter uns gebracht. Abends erkundeten wir die Szene in Berchtesgaden.
Da wir am nächsten Tag einige Verluste zu beklagen hatten (Schmerzen, Erkältung usw.), entschlossen wir uns gegen eine weitere Wanderung und besuchten ein Salzbergwerk, das außer Rutschen und Lasereffekten nicht sonderlich viel zu bieten hatte. Die fachliche Relevanz blieb mal wieder auf der Strecke.
Fazit: Die Kursfahrt war anstrengend, aber bereichernd. Wir hatten viel Spaß und es hat sich auf jeden Fall gelohnt, mal über seine Grenzen hinaus zu gehen.
Immer wieder gerne!
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