Die gesellschaftlichen Veränderungen stellen die Institution Schule vor neue Herausforderungen. In diesem Sinne berichtet beispielsweise der Deutsche Philologenverband von einer Zunahme der Mobbing-Opfer an deutschen Schulen. Des Weiteren nimmt die Gewalt an Schulen stetig zu, weshalb die Schule, die Lehrer und vor allem die Schülerinnen und Schüler dringender Unterstützung bedürfen.
Denn gerade der Schule obliegt eine besondere Aufgabe, weil sie eine Institution unseres demokratischen Rechtsstaates ist und die Aufgabe hat, „ jeden jungen Menschen durch Erziehung und Ausbildung auf die Wahrnehmung von Verantwortung, Rechten und Pflichten in Staat und Gesellschaft sowie in der ihn umgebenden Gemeinschaft vorzubereiten. Hieraus ergibt sich für die Schule ein bedeutender Anspruch: die Wahrnehmung einer gemeinsamen Verantwortung.
Eine gemeinsame Verantwortung zu tragen, bedeutet auch neue Wege zu erschließen und übergreifende Projekte zu ermöglichen, die die Jugendlichen und die Menschen, die ihnen bei der Problembewältigung helfen, unterstützen. Eine solche Möglichkeit bietet das Lebenskompetenzprogramm „Erwachsen werden“, welches durch den Lions-Club gefördert wird und sich bereits an vielen Schulen bewährt hat und beständig evaluiert wird. Gerade an Gymnasien ist der Einsatz eines solchen Programms Erfolg versprechend, da es sich um ein primärpräventives Konzept handelt, und dementsprechend jüngere Schülerinnen und Schüler stärkt, bevor es zum Kontakt mit Drogen oder zu Gewaltbereitschaft kommt. Das den Unterrichtsprozess begleitende Programm vermittelt und stärkt die sog. „Life Skills“, d.h. die sozialen und allgemeinen Lebenskompetenzen, welche den Schülerinnen und Schülern bei der Bewältigung ihrer Entwicklungsaufgaben helfen. Diese generelle Kompetenzsteigerung wird in neun aufeinander folgenden Themen durch das Programm vermittelt und fördert eine personale Stabilität. Diese erlernbare personale Stabilität beinhaltet einen hohen bereichsunspezifischen Einsatzradius, folglich sind die Schülerinnen und Schüler beispielsweise in der Lage, dem Gruppenzwang stand zu halten oder in bestimmten Situationen anders zu agieren.
Die Arbeit mit dem Programm „Erwachsen werden“ umfasst eine intensive Zusammenarbeit der Lehrerinnen und Lehrer mit den Schülerinnen und Schülern sowie mit den Eltern. Aufgrund der Umsetzung eines solchen Programms erfüllt das Grotefend Gymnasium unter anderem die ihm übertragende Verantwortung bezüglich der sozialen Ausbildung der Schülerinnen und Schüler.