In der Sekundarstufe I geht es um das Zurechtfinden in der Wirklichkeit, um weltanschauliche, religiöse und philosophische Orientierung, um Identitätsfindung und Sinnsuche, Gestaltung des Verhältnisses zwischen den Geschlechtern und den Generationen, um Gestaltung des wissenschaftlich-technischen und gesellschaftlichen Wandels, Friedensstiftung und Friedenserhaltung, Bewältigung von Grenzsituationen wie z.B. Verlassenwerden oder Sterben, um den Abbau innergesellschaftlicher und globaler Ungleichheiten, Legitimation von politischer Herrschaft und Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen.
Die verschiedenen Religionen sind hier ebenso Thema wie unterschiedliche Ideologien und philosophische Ansätze, in denen auf je eigene Art und Weise versucht wurde und wird, dem Leben Sinn und Ziel zu geben und für das Miteinander Werte und Normen zu legitimieren. Das Kennenlernen verschiedenen Deutungsansätze und Argumentationsstrategien soll die Schüler befähigen, sich ihrer eigenen Werte und Normen bewusst zu werden und sie zu begründen. Zugleich schafft es aber auch die Gelegenheit, andere Positionen kennenzulernen und es immer wieder neu auszuhalten, dass es mehrere Antworten auf ein Problem geben kann und schon im kleinen Kreis der Gruppe verschiedene Positionen mit guten Gründen vertreten werden. So können die Bereitschaft für Verständigung und Toleranz zusammen mit Kritikfähigkeit und Selbstbewusstsein wachsen.